Dunja Hayali: HEIMATLAND

Wie Heimat sein sollte

22. November 2018
Ihre Stimme ist bekannt und hat Gewicht. Jetzt spricht die ­TV-Journalistin Dunja Hayali über sich und ihre Familie. „Haymatland“ ist ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft.  

„Wie wollen wir zusammenleben?“ Das ist die Frage, die Dunja Hayali umtreibt. Ihre Antwort: auf Grundlage des Grundgesetzes, der Zehn Gebote und „einer guten Kinderstube samt Herzensbildung“. Als Beispiel erzählt sie vom Migrationsschicksal ihrer Eltern und von ihrer eigenen Kindheit. Hayalis ­Eltern stammen aus dem Irak, in Wien haben sie sich kennengelernt, dann ist die Familie nach Datteln ins Ruhrgebiet gezogen, wo sich der Vater als Arzt ­niederließ. Ihre Eltern sind Deutsche geworden. Dunja ­Hayali hat sich in ihrer Jugend nie fremd in Deutschland gefühlt. Das kam erst später. 

Die Autorin liest ihren autobiografischen Essay mit geschulter Moderatorinnenstimme und in dem ihr eigenen Tonfall: leicht nasal und – wenn es um den Hass der neuen Rechten geht – auch mit hörbarer Betroffenheit. Es ist angenehm, ihr zuzuhören. Und lehrreich.