Doris Knecht: WEG

Abenteuerliche Spurensuche

8. April 2019
„weg“ erzählt, wie die Suche nach der abgetauchten Tochter zur Reise durch Asien und durchs eigene Leben wird. Es geht um Ängste, Loslassen und ungeahnten Mut.

Lotte ist weg. Ihre gemeinsame Tochter. Volljährig, aber psychisch krank und das Einzige, was Georg und Heidi noch verbindet. Lotte ist die „Folge“ einer kurzen Beziehung in der Zeit des Studiums. Georg und Heidi haben seither nichts mehr miteinander zu tun. Die beiden sind grundverschieden, gehen sich gegenseitig eher auf die Nerven und leben mit ihren jeweiligen Familien in unterschiedlichen Welten.

Lottes Verschwinden katapultiert beide aus ihrem Alltag und – nach Hinweisen auf ihre Tochter – hinein in eine gemeinsame Suche kreuz und quer durch Vietnam und Kambodscha. Eine Herausforderung, die das ungleiche Paar auf seinem abenteuerlichen Road- und Rivertrip nicht nur mit sich selbst konfrontiert, sondern inmitten der wimmeligen, ärmlichen Verhältnisse auch mit bürgerlichen Hemmnissen und Grenzen. So schärft die Suchaktion zu zweit den Blick auf das ­eigene Leben und Handeln, auf Wunschvorstellungen und Illusionen. Und gerät zum Erlebnis dessen, was alles möglich wird, wenn man sich stellt. 

Die österreichische Bestsellerautorin Doris Knecht bleibt wie in ihren bisherigen Romanen auch in „weg“ dicht dran an den Menschen. Wie sie fühlen, reden, handeln wird in Knechts kraftvoller, direkter Sprache so lebendig wie die Schauplätze, an die es ihre Protagonisten verschlägt. Wie ein Film flimmert die Handlung vorm geistigen Auge vorbei. Spannend, lebensnah, kinoreif.