Laetitia Colombani: DAS HAUS DER FRAUEN

Heldinnen im Haus der Zuflucht

26. Februar 2020
Mit „Das Haus der Frauen“ legt Laetitia Colombani nach „Der Zopf“ einen neuen Roman über zwei starke Frauen vor. Ihr Buch erzählt von Solidarität, die in allen Zeiten trägt.

Die junge Pariser Staranwältin Solène bricht nach dem Suizid eines Mandanten zusammen. Burn-out, Angstzustände, Arbeitsunfähigkeit. Ausgerechnet sie, die von klein auf immer perfekt funktioniert hat. Solène beginnt, ihr bisheriges Leben infrage zu stellen; als Therapie empfiehlt ihr Psychiater gemeinnützige Arbeit. Fast 100 Jahre früher hatte Blanche Peyron genau darin ihre Bestimmung gefunden:
Gegen alle Konventionen schließt sich die energiegeladene junge Frau der Heilsarmee an, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Bis an die Grenzen ihrer Kraft realisiert sie mit einer beispiellosen Spendenkampagne ihr Lebenswerk: Sie kauft in Paris einen heruntergekommenen, palastähnlichen Wohnkomplex mit mehr als 700 Zimmern und renoviert ihn als Zufluchtsort für geschundene, missbrauchte und obdachlose Frauen und Mütter. Ein Jahrhundert später wird genau dieser Palast der Geschundenen und Geflüchteten auch zum Anker für Solène. Inmitten der Bewohnerinnen mit ihren individuellen Traumata und Leidensgeschichten, für die sie Briefe schreibt, findet sie neuen Mut und die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen und sich auf eigene Wünsche und Stärken zu besinnen.
Mitreißend erzählt ­Laetitia Colombani die beiden Parallelgeschichten von Solène und Blanche, verwebt Fiktion und Realität und rückt so das Lebenswerk der vergessenen Heilsarmee-Marschallin Blanche Peyron und ihren unerschütterlichen Glauben an Solidarität wieder ins Rampenlicht.