Mika Waltari

Klassiker des Historischen Romans

21. August 2014
Der Auftritt Finnlands als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014 gibt Gelegenheit, einen großen Autor des 20. Jahrhunderts neu zu  entdecken: Mika Waltari und seine populären historischen Romane.

Manchem deutschen Leser dürfte Mika Waltari (1908 – 1979) noch ein Begriff sein: In den 1950er bis -70er Jahren hatten seine historischen Romane auch hierzulande viele Fans. Nun gibt es die Gelegenheit, den finnischen Autor, der stets akribisch recherchierte, neu zu entdecken: Im Kuebler Verlag erscheinen viele seiner Bücher erstmals ungekürzt und teilweise in neuer Übersetzung.

Ein zentrales Thema Waltaris ist die Suche nach Identität und Heimat. Sein Roman „Turms der Unsterbliche“, der um das Jahr 500 v. Chr. angesiedelt ist, handelt von der Odyssee eines Etruskers, der die Ionier zum Aufstand aufruft, fliehen muss und schließlich erfährt, ein „Geweihter“ zu sein. Die Lektüre entführt den Leser in eine farbenprächtige antike Welt, Götter und übernatürliche Ereignisse inklusive. Deutlich bodenständiger geht es in „Johannes Peregrinus“ zu, einem Roman, der von den Lehr- und Wanderjahren des Jünglings Johannes im 15. Jahrhundert erzählt. Mit dem Philosophen Nicolaus Cusanus reist der gebildete junge Mann nach Konstantinopel, anschließend führt ihn sein Weg über Italien zur Schlacht bei Warna, wo er in Gefangenschaft gerät und Sklave am Hof des Sultans wird. Kaum weniger turbulent liest sich Waltaris Roman „Michael der Finne“, der zur Reformationszeit spielt. Michaels Weg quer durch Europa kreuzen dabei historische Persönlichkeiten wie Martin Luther, Kaiser Karl V. oder der Arzt Paracelsus – ein höchst lesenswerter Abenteuer- und Schelmenroman.