Es war ein Traumstart zur Weltkarriere: Weil der große Bruno Walter erkrankt war, sollte Leonard Bernstein, der junge Assistent der New York Philharmonic, ein Konzert im November 1943 in der Carnegie Hall leiten. Es wurde ein triumphaler Erfolg für den 25-Jährigen. Bernstein war überreich mit Talent gesegnet: Er dirigierte, komponierte, spielte fabelhaft Klavier, hatte Witz und Charme. Seine „West Side Story“ machte ihn als Komponisten unsterblich – und doch hat er weit mehr ernste als populäre Stücke geschaffen.
Mit seinem Charisma und seiner Liebe zur Musik beglückte er Menschen in aller Welt. Der Sohn jüdischer Einwanderer war aber auch ein Getriebener seiner Leidenschaft, arbeitete stets am Rande der Erschöpfung und forderte auch von anderen Höchstleistungen. Dabei war Bernstein, der 1990 starb, ein Genussmensch, der Frauen wie Männer liebte, viel trank und bis zu 150 Zigaretten am Tag rauchte. Es ist ein einzigartiges, leidenschaftliches Leben, von dem Sven Oliver Müller in allen Facetten erzählt.
