Carl Honoré: FALTENSTOLZ

Mit Würde und Lebensfreude

26. Februar 2020
„Alt werden ist nichts für Feiglinge“, heißt es – braucht es also Mut, um dieser Lebensphase zu begegnen? Carl Honoré kennt mehr als eine Antwort auf diese Frage, die uns alle angeht.

Wer mit offenen Augen und Ohren durch die Welt reist, erweitert seinen Horizont – das funktioniert auch für universelle Themen wie das Alter.
Als der Mitbegründer der Slow-Bewegung, Carl Honoré, 50 wurde, wollte er wissen, wie die Menschen anderswo dem Alter begegnen, und hat auf seinen Reisen höchst interessante Menschen getroffen.
Zum ­Beispiel die Spanierin Inés Hidalgo, die sich nach dem Tod ihres Mannes, mit Mitte 50, nicht vorstellen konnte, den Rest ihres Lebens allein zu bleiben, und nun online auf der Suche nach einem Partner ist. Oder Steve Cronshaw, ein ­englischer Ingenieur im Ruhestand, der beim Radrennen jetzt mit 60 Jahren schneller fährt als einst mit 40. Ganz zu schweigen von den Teilnehmerinnen des Ms-Senior-Schönheitswettbewerbs in Las Vegas … 
Doch dieses Buch bietet weit mehr als eine Sammlung von Anekdoten über Silver Ager, die aktiv und neugierig durchs Leben gehen. Wissenschaftler erklären, was – mental und körperlich – passiert, wenn der Alterungsprozess einsetzt. Und es findet eine interessante, vergnügliche Auseinandersetzung mit allen mög­lichen Vorurteilen statt. Bewegung, Arbeit, Technologie, Romantik sind ­einige der Themen, denen sich der Autor kenntnisreich und aufgeschlossen nähert. Sein Fazit: Wer dem Alter mit Humor und einem Augenzwinkern begegnet, hat Chancen auf eine sehr gute Zeit.