BIOGRAFIEN

Ansichten und Abgründe

8. April 2014
Authentisch, bewegend, verstörend: Diese Auswahl an Lebensbeschreibungen und -erinnerungen bietet alles, was Sachbuchleser an erzählenden Biografien begeistert.

Schon als junge Frau kennt Raphaela Händler nur ein Ziel: Sie will Ärztin werden, um den Menschen in Afrika zu helfen. Nach dem Medizinstudium tritt sie in den Orden der Missions-Benediktinerinnen ein und geht 1969 nach Tansania. Mithilfe von Spenden und der einheimischen Bevölkerung baut die Frauenärztin eine Klinik auf. In den folgenden Jahrzehnten entstehen weitere Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen – und sie opfert sich auf im Kampf gegen Aids. In ihrem Buch „Mit Hand und Herz“ erzählt Schwester Raphaela von ihrem Leben für Afrika, von Erfolgen und vom Glück, aber auch von Momenten der Einsamkeit und Ablehnung.

Bei vielen Lesern hat Christine Westermann mit ihrem Buch „Da geht noch was“ einen Nerv getroffen. Die populäre Journalistin resümiert ihr Leben und blickt mit Zuversicht auf das, was sie vom letzten Lebensdrittel erwartet. Autobiografische Betrachtungen serviert auch Michael Nyqvist in seinem Buch „Gefallen aus allen Wolken“. Der Schauspieler, der bei Adoptiveltern aufwuchs und durch die Verfilmungen der Thriller von Stieg Larsson international bekannt wurde, erzählt von seiner Schauspielkarriere und von der Suche nach seinen leiblichen Eltern.

Mit 31 Jahren ist der Franzose Franck Ribéry auf der Höhe seiner bemerkenswerten Karriere angelangt. Grund genug für den Journalisten Alexis Menuge, das Leben des Fußballers genauer zu betrachten: seinen Aufstieg aus einfachsten Verhältnissen, die Entdeckung des begnadeten Talents und seinen Weg zu einem der besten Kicker der Welt. Komplexer ist die Lebensgeschichte von Amon Leopold Göth, die Johannes Sachslehner für sein Buch recherchierte. Aus dem an Literatur und Musik interessierten Verlegersohn wird ein sadistischer Offizier der Waffen-SS, der die Liquidierung des Krakauer Ghettos verantwortet und das KZ Plaszow kommandiert