In Zeiten, in denen man mit dem Auto in fünf Stunden von München nach Verona fährt, lassen sich Mühsal und Gefahren früherer Alpenüberquerungen kaum mehr erahnen. Egal, ob Feldherr Hannibal im Jahr 218 v. Chr. oder Goethe 2 000 Jahre später: Die Alpen, dieser gewaltige natürliche Grenzwall zwischen Nord und Süd, war für die Menschen seit jeher eine Herausforderung – gleichzeitig Kultur- und Lebensraum und ein Ort des „angenehmen Schreckens“. Obwohl es garantiert mehr Bücher über die Alpen gibt als Viertausender-Gipfel (und das sind immerhin 80!), beschäftigte sich bislang doch keines mit der einzigartigen Kulturlandschaft, mit Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Politik. Diese Lücke ist mit dem Buch des Schweizer Historikers Jon Mathieu nun geschlossen. Ein Werk, das in fundierten Texten und zahlreichen historischen Bildern eine völlig neue Perspektive auf dieses „ganz außergewöhnliche Gebirge“ (Fernand Braudel) eröffnet.
Jon Mathieu: DIE ALPEN
19. August 2015
Jon Mathieus Alpen-Buch ist außergewöhnlich: Erstmals wird beschrieben, wie das Gebirge über die Jahrtausende zum einzigartigen Kulturraum wurde.