Elizabeth Kay: SIEBEN LUEGEN

Verhängnisvolle Lügen

26. Februar 2020
Seit ihrer Kindheit sind Jane und Marnie unzertrennlich. Doch die Liebe zu einem Mann verändert das Leben der Freundinnen. Und eine erste Lüge noch viel mehr. Elizabeth Kays Thrillerdebüt fesselt bis zur letzten Seite. 

Jane kann Charles nicht ausstehen. Mehr noch: Sie hasst ihn brennend. Aber ausgerechnet diesen Mann will ihre allerbeste Freundin Marnie heiraten – eine Katastrophe. Als Marnie wissen will, ob Charles und sie füreinander geeignet seien, gerät Jane in eine Zwickmühle. „Ja“, antwortet sie, anstatt zu bekennen, wie sehr sie ihn verabscheut.
Mit dieser Notlüge beginnt die Tragödie. Denn Lügen gebären Lügen, wie Jane weiß. Und mitunter auch Verbrechen. Jane ist die Erzählerin in diesem Thriller über eine Frauenfreundschaft, die der Anker ihres Lebens ist. Sie berichtet einem unbekannten Gegenüber, wie Marnie und sie sich schon als Mädchen gefunden haben. Wie sie ihre Freundin anbetet: „Marnie ist das Licht, und ich bin die Dunkelheit.“ Jane erleidet schreckliche Verluste. Das bindet sie noch mehr an Marnie, der einzigen liebevollen Konstante ihres Daseins. Als die allerdings ihre Freundschaft der romantischen Liebe zum verhassten Charles unterzuordnen scheint, gerät Jane außer Kontrolle.
In ihrem Debüt „Sieben Lügen“ erschafft Elizabeth Kay eine faszinierende Heldin: Jane ist so zuverlässig wie unberechenbar, so verletzlich wie hart. Doch im Sog der Freundschaft klammert sie sich derart verzweifelt – bis hin zum Stalking – an Marnie, dass sie manche Wahr­heiten einfach ausblendet. „Sieben Lügen“ vergiften alles. Ein brillanter Psycho­thriller über die zerstörerische Kraft einer Liebe aus Abhängigkeit.