Rachel Renée Russell: MAX CRUMBLY

"Meine Töchter haben mich dazu inspiriert"

4. November 2016
Ihre Comicroman-Helden haben es in der Schule nicht ganz leicht und erobern genau damit die Herzen der Leser. Bestsellerautorin Rachel Renée Russell verrät, warum.

Nikki Maxwell, die Heldin Ihrer „Dork Diaries“, und Max Crumbly, die Hauptfigur Ihrer jüngsten Comicroman-Reihe, sind in der Schule anfangs beide nicht sehr beliebt. Woher kommt Ihre Schwäche für Helden, die es bei ihren Mitschülern schwer haben?
Meine beiden Töchter haben mich dazu inspiriert. Sie gehörten immer zu den Schlauen, machten ihre Hausaufgaben und beteiligten sich am Unterricht. Deshalb hielten viele sie für Dorks (das heißt auf Englisch so viel wie Deppen, Idioten). Sie wurden gehänselt und nicht zu den coolen Partys eingeladen.

Ihre neue Comicroman-Reihe spielt an der ­gleichen Schule wie die „Dork Diarys“, sodass sich Fans bestimmt über die eine oder andere Wiederbegegnung freuen dürfen. Erzählen Sie uns doch noch ein bisschen mehr über „Max Crumbly“!
Es geht darin um einen Jungen, der bisher zu Hause unterrichtet wurde und nun mit dem furchteinflößendsten Ort konfrontiert wird, den man sich vorstellen kann: der South Ridge Middle School. Vieles gefällt ihm an seiner neuen Schule gut. Aber es gibt auch ein großes Problem, und das heißt Doug Thurston. Doug ist der Schulfiesling und sein liebstes Hobby ist es, Max in seinem Spind einzuschließen. 

Kann Max sich gegen Doug denn gar nicht wehren?
Er wäre gern wie einer der Superhelden aus seinen Comics. Aber unglücklicherweise hat er nur eine einzige überragende, fast schon übernatürliche Fähigkeit, Pizza auch aus mehreren Hundert Metern Entfernung zu riechen. Eine Fähigkeit, die weder Leben rettet noch Schulfieslinge verjagt. Aber er gibt sich trotzdem große Mühe, der Held zu sein, den seine Schule so dringend braucht, zum Beispiel als er Geheimnisse aufdeckt, die sich hinter seinem sehr ungewöhnlichen Spind verstecken. 

Was ist aus Ihrer Sicht das Beste daran, Schriftstellerin zu sein?  
Wenn ich Briefe bekomme, in denen steht: „Ich bin in der Schulmensa hingefallen und war von oben bis unten mit Essen bekleckert“, „Ich bin immer der Letzte, der bei der Wahl der Fußballmannschaft aufgerufen wird“ oder „Ich bin in diesen ­Jungen verknallt, aber er mag ein versnobtes, gemeines Mädchen“. Dann sehe ich, dass meine Leser sich mit den Erfahrungen meiner Figuren identifizieren können und dass sie sich davon inspirieren lassen – das ist das größte Kompliment und das Aller­­­­­schön­ste daran, Schriftstellerin zu sein!