Jeong Yu-jeong: DER GUTE SOHN
Brennende Seele
9. April 2019
Wenige schreiben derzeit verstörendere Thriller als Jeong Yu-jeong, gelernte Krankenschwester und Außenseiterin der koreanischen Literatur.
Geschult an ihrem Vorbild Stephen King, erzählt sie in kurzen, harten Sätzen leidenschaftlich und ungeschützt von der inneren Bestie, den Dämonen im „dunklen Wald“ des Ichs. Bei ihrem neuen Roman musste die Autorin drei Mal ansetzen, ehe sie für die Geschichte des Muttermörders Yu-jin die richtige Form fand. Es hat sich gelohnt: „Der gute Sohn“ bohrt sich tief in die „brennende Seele“ eines epileptischen Psychopathen und Topschwimmers. Verglichen mit diesem perfekten Muttersöhnchen ist Norman Bates aus „Psycho“ ein Waisenknabe.