Tests sind so alt wie die Menschheit: Adam und Eva hatten sich bekanntlich einer extrem folgenreichen Variante zu unterziehen, und heutzutage künden beileibe nicht nur Assessment-Center von dem Wunsch, das Gegenüber möglichst gründlich einzuschätzen.
Freiwillig durchgeführt, können Tests jedoch eine äußerst vergnügliche Angelegenheit darstellen – weil sie, wie Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler genau wissen, unsere Neugier aufs eigene Ich stillen; weil sie helfen, das Leben zu interpretieren, und so die gewichtigste aller Fragen umzingeln: Wer bin ich? Oder zugespitzt (wir leben schließlich in Zeiten grassierender Selbstoptimierung): Hätte mehr aus mir werden können?
Die meisten der 66 Tests, die das Autorenduo in seinem neuen Buch zusammengestellt hat, sind schnell durchführbar und liefern prompt eine Antwort – leider keineswegs immer die gewünschte. Wer sich auf den Eiswassertest einlässt, erfährt womöglich, mimosenhaft schmerzempfindlich zu sein, und auch der sogenannte Oxbridge-Test, der klären soll, ob jemand schlau ist, könnte Selbstzweifel eher verschärfen. Ebenfalls nicht harmlos: der Stresstest („Stimmt meine Work-Life-Balance?“) oder der Alkoholtest („Trinke ich zu viel?“).
Überraschend wenig Mut braucht es indes für den Jenseitstest unter der lockenden Überschrift „Komme ich in den Himmel?“: Dieser Artikel informiert, ebenso wie der zu „Was verrät meine Handschrift?“, allgemein über das jeweilige Thema. Zum Glück, denn manche Dinge bleiben doch besser im Ungewissen.