Gerda hat grazile lange Beine und wunderschöne Flügel, die ein intensives Sirren erzeugen. Gerda ist eine Stechmücke. In Österreich heißt sie Gelse, in der Schweiz Staunse, auch sagt man Schnake oder Moskito zu ihr. Sie lässt sich in Tümpeln und gefüllten Regentonnen nieder und mag es warm und windstill. Am liebsten saugt sie Blütennektar. Wenn Gerda Eier legt, benötigt sie allerdings Menschenblut – und um da dranzukommen, benutzt sie ihren Stechrüssel.
Das Sachbilderbuch „Gerda Gelse“ wirbt um Verständnis für die zarten Mücken, die zwar nur wenige Wochen alt werden, aber schon seit 80 Millionen Jahren existieren. Den vermeintlichen Quälgeist stellt Autorin Heidi Trpak in einer Geschichte vor, der man gern folgt. Die Illustratorin Laura Momo Aufderhaar hat dafür betörend schöne Bilder – zum Teil aus Pflanzenmaterialien wie Ahornfrüchten und Salbeiblättern – gedruckt, geschnitten und gezeichnet. Zudem gibt es Anregungen, wie Kinder selbst mit Pflanzen Tiere drucken können.
Wer würde Gerda im nächsten Sommer noch totschlagen wollen? Und wie merkwürdig: Nach der informativen Lektüre, die auch zum Lachen und Staunen bringt, jucken die roten Quaddeln gar nicht mehr so schlimm