Anna Woltz: NÄCHTE IM TUNNEL

Zwischen Angst und Hoffnung

24. März 2023

Die Bombardierung Londons durch Nazideutschland und vier Jugendliche mittendrin: Angesichts des Krieges in der Ukraine ist „Nächte im Tunnel“ beklemmend aktuell, findet Bloggerin Mirai Mens. 

Wir sind jetzt zu dritt. Wir waren zu viert. Aber einer von uns wird sterben. Besser, du weißt das. Jetzt schon, bevor ich anfange.“   So beginnt „Nächte im Tunnel“, und diese fünf kurzen Sätze, die sich direkt an die Leser:innen wenden, haben mich die ganze Geschichte hindurch begleitet. Welche:r der vier Jugendlichen muss sterben? 

Ist es Ella, die Ich-Erzählerin, die in der Vergangenheit eine schwere Krankheit überlebt hat, im Laufe des Buchs selbstbewusster wird und immer mehr herausfindet, was sie eigentlich will? Oder Ellas kleiner Bruder Robbie, der immer an ihrer Seite sein und sie beschützen will? Oder Quinn, die feministische junge Adlige, die vom Landsitz ihrer Eltern nach London geflohen ist, um das wahre Leben kennenzulernen, und sich tagsüber um Verwundete und Kinder kümmert? Oder doch der geheimnisvolle Jay, der sich durch die Gegend gaunert und Schlafplätze vertickt? In Gefahr sind alle vier, denn sie leben im London des Jahres 1940 – und Hitler lässt die Stadt bombardieren. Nacht für Nacht . Die Menschen fliehen dann in unterirdische U-Bahn-Stationen, auch Ella, Jay, Robbie und Quinn. 

Das Buch hat mich sehr berührt. Es ist ein bisschen traurig, aber auch spannend – und macht Hoffnung. Durch den Krieg in der Ukraine ist es beklemmend aktuell . 

Über die Bloggerin

Auf Mirai Mens' Instagram-­Account @lesehexemimi und ihrem Blog „Lass mal lesen!“ dreht sich alles um Bücher. 2019 wurde die mittlerweile 16-Jährige von der Stiftung Lesen mit dem Deutschen ­Lesepreis ausgezeichnet.

Anna Woltz
Nächte im Tunnel

Übersetzt von Andrea Kluitmann. 
Carlsen, 224 S., 16,– €, ab 14,
ISBN 978-3-551-58474-8