Ein charmanter Witwer, hinter dessen freundlicher Fassade Abgründe lauern: „Das Gästezimmer“ ist ein glänzend geschriebener Thriller, den man kaum mehr aus der Hand legen kann.
Aidan ist gut aussehend, hilfsbereit und allgemein beliebt. Als seine Frau stirbt und er mit seiner 13-jährigen Tochter in ein anderes Haus ziehen muss, ist ihm das Mitleid der Nachbarn sicher. Niemand ahnt auch nur, dass er in Wirklichkeit eine ganz andere Seite hat, dass er ein finsteres Geheimnis hütet: In seinem Schuppen hält er eine junge Frau gefangen, seit fünf Jahren schon. Rachel nennt er sie, und er quält und demütigt sie. Als der Umzug bevorsteht, überredet Rachel ihn, sie mitzunehmen, und so kettet Aidan sie im Gästezimmer des neuen Hauses an. Doch dann lernt Aidan die Barkeeperin Emily kennen, und sie verliebt sich in ihn. Wird sie nun sein nächstes Opfer? Und was bedeutet das für Rachel?
Meisterhaft zeichnet Clémence Michallon das Bild eines Mannes, der seine dunkle Seite sogar vor seiner Familie verbirgt, und einer Frau, die Tag für Tag um ihr Überleben kämpft. All das erzählt die Autorin in einer perspektivisch ungewöhnlichen Prosa und mit viel psychologischem Feingefühl. Ein erstaunliches Debüt und ein packender Psychothriller, der unter die Haut geht! • Ruth Benesz
Clémence Michallon, aufgewachsen bei Paris, studierte Journalismus in London und New York. Heute schreibt sie für die britische Tageszeitung „The Independent“ und lebt in New York.
