Louise Erdrich: EIN LIED FÜR DIE GEISTER

Wiedergutmachung

7. Oktober 2016
Ein Junge kommt tragisch ums Leben. Ein anderer soll seinen Platz einnehmen. In ihrem aktuellen Roman erzählt Louise Erdrich von Sehnsucht, Verlust und der Kraft der Vergebung.  

Bei einem Jagdunfall hat Landreaux den Sohn seiner Nachbarn getötet. Der Schmerz der Familie des Kindes ist unerträglich. Landreaux weiß, dass er ­Wiedergutmachung leisten muss, und hofft trotzdem, dass die Geister seiner indianischen Vorfahren, die er in einem Feuerritual beschwört, nicht von ihm verlangen werden, sein Teuerstes herzugeben.

Louise Erdrichs Großvater war Häuptling der Chippewa in North Dakota, sie selbst wuchs in einem Indianerreservat auf. In eindrucksvollen Bildern beschwört sie die fremde und doch gegenwärtige Welt herauf – der Roman beginnt im Jahr 1999. Die Tradition verlangt, dass Landreaux der trauernden Familie zum Ausgleich für ihren Verlust seinen jüngsten Sohn überlässt. Der kleine Junge fügt sich in sein Schicksal. Und eine unglaubliche, verstörende und berührende Geschichte beginnt