Zsuzsa Bánk gilt seit ihrem phänomenalen Debütroman „Der Schwimmer“ von 2002 als Spezialistin für sanfte Molltöne. Einen lustigen Text könne sie nicht schreiben, hat sie einmal gesagt. Dabei ist es geblieben. Die Frankfurter Schriftstellerin mit ungarischen Wurzeln beschäftigen die großen Lebensthemen: Abschied und Wandel, Verlust und Neubeginn. In ihrem aktuellen, bisher umfangreichsten Roman umkreist sie ihr Thema wieder mit großer Dringlichkeit.
„Was fangen wir noch an mit diesem Leben, jetzt, nachdem wir die halbe Strecke schon gegangen sind?“ Zwei langjährige, enge Freundinnen schreiben sich umfangreiche Briefe, erzählen einander freimütig und rückhaltlos von ihrem Leben – von einer immer offenkundigeren Unzufriedenheit und drängenden Sehnsüchten. Die eine ist Schriftstellerin und lebt mit Mann und Kindern in einer großen Stadt. Die andere ist Lehrerin im Schwarzwald, verlassen von ihrem Partner, kaum erholt nach einer Krebstherapie. „Schlafen werden wir später“ ist ein Roman, der sich Zeit lässt, genau hinhört und hinschaut.
In vielen der Briefe schwingt eine tiefe Melancholie mit. Aber in ihrer intensiven Kommunikation finden die Frauen ganz allmählich hin zu etwas anderem – zu einem ruhigen, schönen Einverständnis mit der eigenen Lebenswirklichkeit.