Elias Hirschl: HUNDERT SCHWARZE NÄHMASCHINEN

Verkehrte Welt

23. November 2017
Dem Wiener Elias Hirschl ist ein zugleich realistischer und urkomischer Wahnsinnsroman aus dem therapeutischen Alltag gelungen. 

Der „Zivi“ in einer therapeutischen WG erlebt, dass auch der Wahnsinn Methode hat – das bekommt weder ihm noch der Beziehung zu seiner Freundin. Während er seine „Klienten“ vor sich und berserkerhaften Mitbewohnern schützen muss, entwickelt er selbst Mordfantasien und ist – wie seine lieben ­Kollegen – bald akut therapiebedürftig.

Der 1994 ­geborene Elias Hirschl interpretiert das Bild der Welt als Irrenhaus neu. Sein Aberwitz braucht keine Klischees, weil er die realen Absurditäten betreuten Lebens analytisch und logisch auf die Spitze treibt. Höchst aktuell und so schreiend komisch, dass man vor Überdosierungen warnen muss.