„Wie wollen wir zusammenleben?“ Das ist die Frage, die Dunja Hayali umtreibt. Ihre Antwort: auf Grundlage des Grundgesetzes, der Zehn Gebote und „einer guten Kinderstube samt Herzensbildung“. Als Beispiel erzählt sie vom Migrationsschicksal ihrer Eltern und von ihrer eigenen Kindheit. Hayalis Eltern stammen aus dem Irak, in Wien haben sie sich kennengelernt, dann ist die Familie nach Datteln ins Ruhrgebiet gezogen, wo sich der Vater als Arzt niederließ. Ihre Eltern sind Deutsche geworden. Dunja Hayali hat sich in ihrer Jugend nie fremd in Deutschland gefühlt. Das kam erst später.
Die Autorin liest ihren autobiografischen Essay mit geschulter Moderatorinnenstimme und in dem ihr eigenen Tonfall: leicht nasal und – wenn es um den Hass der neuen Rechten geht – auch mit hörbarer Betroffenheit. Es ist angenehm, ihr zuzuhören. Und lehrreich.