Ursula Krechel: GEISTERBAHN

Die Geister der Vergangenheit

29. November 2018
Anknüpfend an ihre vielfach ausgezeichneten Romane „Shanghai fern von wo“ und „Landgericht“ schickt Ursula Krechel in ihrem neuesten Werk drei Familien auf eine Geisterbahnfahrt durch NS-, Kriegs- und Nachkriegszeit. 

Die Torgaus sind Eisenbahner und auch Kom­munisten, die Dorns geraten als Sinti ins Visier der Nazis, Dr. Neumeister ist ein Schreibtischtäter. Sie alle hat ein „Welt­geschich­te­sausen“ erfasst, „das ganz schwindlig macht“ und das sie selbst kaum fassen können, auch später nicht. Auf mehr als 600 Seiten durchdringt Krechels Roman diesen gespenstischen Schwindel, findet Worte, die das ­Dickicht aus Scham und Trauer lichten, das den Blick zurück versperrt.  ub