Seit ihrem Debütroman „Orangen sind nicht die einzige Frucht“ (1985) gilt Jeanette Winterson als eine der bedeutendsten britischen Autorinnen der Gegenwart. In ihrem neuen Buch nutzt sie Mary Shelleys Schauerroman „Frankenstein“ als Folie für eine brandaktuelle Geschichte: Alles nimmt seinen Anfang auf einer Wissenschaftskonferenz.
Dort trifft der junge Arzt Ry Shelley den Gründer einer Firma, die Sex-Roboter produziert. Als dann auch Viktor Stein, ein Experte für künstliche Intelligenz, auf den Plan tritt, beginnt ein spannendes Verwirrspiel um Begehren und sexuelle Identität. „Frankissstein“ trägt den Untertitel „Eine Liebesgeschichte“, und das ist kein Zynismus: Winterson ist eine moderne Romantikerin, die im Zeitalter von Sex-Robotern und virtuellen Emotionen auf verschlungenen Pfaden dem nachspürt, was die Menschen antreibt: die Sehnsucht nach tiefem Empfinden.