SOUNDTRACKING KUNST

Gerahmtes Geplauder

24. November 2014
Gemälde und Skulpturen haben nicht nur etwas zu sagen, wer genau hinschaut, kann sie auch klingen und jubilieren hören. „Soundtracking Kunst“ zeigt, wie man sie behutsam aus der Reserve lockt. 

on wegen stumm. Wer aufmerksam hinsieht, kann Gemälde und Skulpturen auch hören. Silke Vry und Holmer Ehrenhauss haben für ihr wunderbar schräges, originelles Buch „Soundtracking Kunst“ einfach einmal die Ohren gespitzt – und dabei festgestellt, dass Franz Marcs gelbe Kuh vor Lebensfreude regelrecht jubiliert, Heiligenscheine bei Max Ernst mit einem feinen „Pling“ zu Boden fallen und eine ganze Reihe von Gemälden außerordentlich ge­sprächig ist. Im anschließenden Workshop-Teil erklären die Autoren, wie sich erlauschte Soundtracks leicht typografisch sichtbar machen lassen.

Wer bei Museumsbesuchen künftig nicht nur die Augen, sondern auch
die Ohren aufmacht, wird bald feststellen, dass vielleicht nicht alle, aber doch erstaunlich viele Kunstwerke eine ganze Menge zu sagen haben.