Weimar 1939: Die junge Anna verliebt sich in den jüdischen Arzt Max, und während die Nazis erbarmungslos Jagd auf Juden machen, versteckt sie ihn im Haus ihres regimetreuen Vaters. Als Max entdeckt wird, flieht die schwangere Anna zur Bäckerin Mathilde und hilft ihr, die Gefangenen im nahe gelegenen Lager Buchenwald heimlich mit Brot zu versorgen. Als Mathilde
erschossen wird, geht Anna einen Pakt mit dem Teufel ein, um sich und ihre Tochter zu retten: Sie wird die Geliebte des SS-Obersturmführers Horst von Steuern.
Jenna Blums berührender Roman zeigt, wie die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen können und wie schwierig es ist, aus der zeitlichen Distanz ein Urteil zu fällen. Annas Vergangenheit, über die sie später nie ein Wort verloren hat, lastet schwer auf ihrer Tochter Trudy, die in den USA als Historikerin arbeitet und von verschwommenen Erinnerungen an ihre Kindheit gequält wird. Bei Forschungsarbeiten zum Alltag nicht jüdischer deutscher Frauen im „Dritten Reich“ kommt Trudy auch ihrer eigenen Geschichte auf die Spur.
All das erzählt Jenna Blum ebenso spannend wie feinfühlig, und zwischen den Zeilen schwingt immer die eine Frage mit: Was hättest du getan, um die zu retten, die du liebst?
