Buchjournal Fragebogen

#Autorenbesuchen - Heute bei Andreas Eschbach

17. Juni 2020

Die Corona-Pandemie bestimmt derzeit unser Leben – und natürlich auch das von Autorinnen und Autoren. Zu Hause arbeiten ist für sie zwar nichts Neues, doch auch ihr Alltag sieht momentan oft ganz anders aus. Wir haben nachgefragt und präsentieren unter #Autorenbesuchen regelmäßig neue Antworten aus dem literarischen Homeoffice.

Andreas Eschbach (60) studierte Luft- und Raumfahrttechnik, wechselte dann aber in die Software-Branche. Schon früh begann er zu schreiben und war 1994 Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung "für schriftstellerisch hochbegabten Nachwuchs". 1995 erschien sein erster Roman "Die Haarteppichknüpfer", ein Jahr später der Science-Fiction-Thriller "Solarstation". Eschbachs Thriller "Das Jesus-Video" (1998) wurde zum Bestseller und gewann mehrere Preise. Im Oktober erscheint sein neuer Spannungsroman "Eines Menschen Flügel" (Lübbe). Seit vielen Jahren leben Andreas Eschbach mit seiner Familie in der Bretagne.

Wie sehen Ihr Alltag und Ihre Arbeit momentan aus?
Eigentlich beinahe wie immer. Als Schriftsteller lebt man ja in der Regel sowieso in einer Art Quarantäne. Aber es ist auffallend ruhiger draußen, sogar hier an der Küste, wo es ohnehin ruhiger ist fast überall sonst.

Was ist die größte Herausforderung?
Nicht fünfmal am Tag aufs Worldometer zu schauen und nicht bei jeder Mahlzeit über das Virus zu diskutieren.

Worauf freuen Sie sich persönlich besonders, wenn die Krise mal vorbei ist?
Auf einen Besuch in unserem Lieblingsrestaurant. Falls es das dann noch gibt. Wobei das Ende der Krise vielleicht noch nicht so nahe ist, wie es uns gerade vorkommt; bei der Spanischen Grippe vor hundert Jahren war ja die zweite Welle die wirklich schlimme.

Welches Buch lesen Sie gerade?
"The Extinction Scenario" von Richard Ellis. Das hat allerdings keinen Bezug zur aktuellen Pandemie.

Welches Buch sollten Buchjournal-Leser*innen jetzt oder später unbedingt lesen?
Mein derzeitiger Geheimtipp ist der Erstlingsroman von Rudolf Ruschel, "Ruhet in Friedberg". Wenn man bösen schwarzen Humor mag.

Was macht für Sie ein gutes Buch aus?
Die Mindestanforderung ist, dass etwas zurückbleiben muss nach der Lektüre. Wenn man ein Buch im Regal sieht und nur noch weiß, dass man es gelesen hat, aber nicht mehr, worum es ging, dann ist es ziemlich sicher ein schlechtes Buch. 

Welches Buch würde in Ihrer Bibliothek niemand erwarten?
Das wäre ja wohl eher die Frage, mit welchen Erwartungen jemand an meine Bücherregale herantritt. Man findet dort jede Menge absonderlicher Bücher, aber darauf sollte man gefasst sein, wenn man mich ein bisschen kennt.

Wie sieht für Sie (in normalen Zeiten!) ein gelungener Tag aus?
Ein Tag, an dem es mit dem jeweiligen Roman gut vorangegangen ist. Und es etwas Gutes zu essen gab. Wobei Letzteres leichter planbar ist.

Welche geheime (oder weniger geheime…) Leidenschaft haben Sie?
Ich bin unheilbarer Fan der Fernsehserie "Raumpatrouille". Aber das ist nicht sonderlich geheim, glaube ich.

Eine Eigenschaft, die Sie bewundern?
Handwerkerehre. Nicht allzu oft anzutreffen, aber umso bewundernswerter, wenn es der Fall ist.

Wofür sind Sie dankbar?
Für meine treue Leserschaft.

Hier finden Sie eine Empfehlung von Andreas Eschbachs Roman "Perry Rhodan – Das größte Abenteuer" (2019). 

Andreas Eschbach
NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Lübbe

800 S., 12,90 €

ISBN 9783404179008

Andreas Eschbach
Perry Rhodan - Das größte Abenteuer

FISCHER Tor

848 S., 25,00 €

ISBN 9783596701452