Gemeinsam stärker
Josie und Kathi – zwei Generationen, zwei Schicksale. Doch trotz aller Unterschiede springt schon bei der ersten Begegnung ein Funke über. Die beiden Frauen werden Freundinnen und wagen einen Neubeginn.
Josie und Kathi – zwei Generationen, zwei Schicksale. Doch trotz aller Unterschiede springt schon bei der ersten Begegnung ein Funke über. Die beiden Frauen werden Freundinnen und wagen einen Neubeginn.
ls sich Josie und Kathi zufällig kennenlernen, stehen beide unfreiwillig an einem Scheideweg. Josie, 41, ist schwanger von einem Mann, der kein Kind möchte, weil er schon zwei hat und verheiratet ist. Die 70-jährige Kathi dagegen ist gerade Witwe geworden. Josie findet keinen Zugang zu ihrer Mutter; Kathi wiederum kann eine zukunftsweisende Entscheidung ihres Sohnes nicht nachvollziehen. Und beide Frauen sind Familiengeheimnissen auf der Spur, die sich nach und nach entfalten.
In zwei sich abwechselnden Stimmen bewegen sich Kathi und die Ich-Erzählerin Josie aufeinander zu. Trotz ihrer grundsätzlich unterschiedlichen Lebenserfahrungen fühlen sie sich einander nahe, hören einander zu, spenden sich gegenseitig Trost, lassen ihren Gefühlen freien Lauf und machen sich Mut. Sie lernen, Vertrautes loszulassen, beginnen zunächst vorsichtig, dann immer zielstrebiger, nach vorn zu schauen und – jede auf ihre Weise – Zukunftspläne zu schmieden. Mit ihnen begegnen wir eigenwilligen Charakteren, die dazu beitragen, dass die beiden Frauen sich schließlich ein Herz fassen und alles auf eine Karte setzen.
Mit „Wir für uns“ ist Barbara Kunrath ein vielschichtiger, behutsamer Roman gelungen. Die Bestsellerautorin versteht es glänzend, problematische Dinge auf kluge Weise zu thematisieren. Und wir lernen, dass man manchmal Vertrautes loslassen muss, damit sich eine neue Tür im Leben öffnet.
SD
Barbara Kunrath, geboren 1960, hat ein Faible fürs Gärtnern und für Familiengeschichten. Mit ihrem Debüt „Schwestern bleiben wir immer“ schrieb sie 2016 einen Bestseller. Sie lebt in der Nähe von Limburg.