Helga Glaesener: DAS ERBE DER PÄPSTIN

Im Kampf gegen finstere Mächte

1. Oktober 2020

Intrigen, Verrat, Abenteuer und ein Schuss Romantik: In „Das Erbe der Päpstin“ entführt Helga Glaesener ins frühe Mittelalter. Sie erzählt, inspiriert von Donna W. Cross’ Weltbestseller, die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die für Gerechtigkeit und ihre Liebe kämpft.

Dänemark im 9. Jahrhundert: Freya wächst bei den Normannen auf. Ihre Mutter Gisla, Tochter eines friesischen Markgrafen, wurde vor vielen Jahren von dänischen Kriegern entführt; sie und ihre Töchter müssen im Haushalt des brutalen Björn dienen. Als Freya Zeugin wird, wie Gisla getötet wird, flieht sie mit ihrer Schwester Richtung Süden. Verkleidet als Mann, schlägt sie sich nach Rom durch, wo ihr Großvater Gerold die päpstliche Garde befehligt. Dann werden Gerold und der Papst bei einer Prozession ermordet, und es stellt sich heraus, dass der Heilige Vater eine Frau war: die Heilerin Johanna. Nun soll der intrigante Anastasius mit Unterstützung des skrupellosen Hugo Abbas zum Papst gewählt werden, aber Freya und der Gardist Aristid wollen das mit allen Mitteln verhindern …

Auf den Spuren von Donna W. Cross
Wer sich an den 1996 erschienenen Bestseller „Die Päpstin“ der Amerikanerin Donna W. Cross erinnert fühlt, liegt richtig: Helga Glaeseners Roman ist keine direkte Fortsetzung, greift aber Cross’ Figurenkosmos auf, erweitert ihn und erzählt die Geschichte dahinter – ein fesselnder Roman über Mord und Verrat, Liebe und Verlust. 
Freya und Aristid werden nicht nur von den rachsüchtigen Dänen gejagt, sondern auch von Hugo und dessen Schergen: „Sobald sie etwas aufgebaut hatten, kam Hugo Abbas, es zu vernichten, als hetzte Satan selbst ihn durch ihr Leben.“ Freya führt ihr Weg bis nach Paris, wo Aristid zum Ratgeber Roberts des Tapferen avanciert. Doch die Verfolger sind Freya stets auf den Fersen.

Helga Glaesener hat sich vor allem mit historischen Romanen einen Namen gemacht. Die Oldenburgerin begann zunächst ein Studium der Mathematik, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. In ihrem neuen Buch beweist sie erneut ihr großes Erzähltalent und ihren Blick für historische Details. So ist es kein Wunder, dass Donna W. Cross, der Helga Glaesener ihr Exposé schickte, dem Projekt sofort zustimmte. Glaeseners Roman ist zwar inspiriert von der „Päpstin“, dabei aber ein komplett eigenständiger Roman, der das Frühmittel­alter und seine Menschen auf atemberaubende Weise zum Leben erweckt. 

Irene Binal

Helga Glaesener
Das Erbe der Päpstin

Rütten & Loening, 
464 S., 22,– €, 
ISBN 978-3-352-00928-0

Über die Autorin

Helga Glaesener wuchs als eines von sechs Geschwistern in Oldenburg auf. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Mathematik und ­Informatik. Zu schreiben begann sie, als sie 1989 mit ihrem Mann und ­ihren fünf Kindern nach Aurich zog. Gleich ihr erster Roman „Die Safranhändlerin“ wurde ein Besteller. Zuletzt erschien von ihr „Das Seehospital“. Heute lebt ­Glaesener wieder in Oldenburg.