Ursula träumt davon, sich als Künstlerin verwirklichen zu können – für eine junge Frau Anfang des 20. Jahrhunderts ein Weg voller Hindernisse. Ulrike Renks fesselnde Saga um die Künstlerfamilie Dehmel geht weiter.
Für mich haben Farben ... besondere Eigenschaften. Sie haben Gerüche oder Geschmäcker, sie drücken immer etwas ganz Eigenes aus“, sagt Ursula, die schon früh ihre Passion für das Zeichnen entdeckt. Heimlich skizziert sie die Damenkränzchen ihrer Großmutter, der angesehenen Bürgermeistergattin. Doch erst die Begegnung mit der Kunststudentin Vera Dehmel macht ihr Mut, sich an der Kunstakademie in Berlin zu bewerben. Dass die talentierte, schüchterne Ursula mehr Selbstbewusstsein entwickelt und ihren eigenen Weg einschlägt, liegt entscheidend an der Bohème, die Vera umgibt.
In deren Mutter, der Schriftstellerin Paula Dehmel, findet Ursula eine enge Vertraute. Veras Freundeskreis eröffnet ihr eine unkonventionelle Lebensart. Und mit Veras Bruder Heinrich entdeckt sie eine weitere Leidenschaft: die Liebe. Doch die unbeschwerte Jugend zwischen Sommerfrische an der Ostsee und wildem Großstadtleben in Berlin findet ein jähes Ende, als der Erste Weltkrieg ausbricht.
Ursulas Geschichte ist der zweite Band einer Familiensaga, deren Protagonisten sich an realen Personen orientieren. Eingewoben in wahre Begebenheiten der Zeitgeschichte und ausgeschmückt mit fiktionalen Handlungssträngen: So zeichnet Autorin Ulrike Renk ein emotionales Bild bemerkenswerter Frauenschicksale im ausgehenden Kaiserreich. Eine einfühlsame und fesselnde Saga, die Vorfreude auf die für August angekündigte Fortsetzung weckt.
SD
Ulrike Renk verknüpft in ihren erfolgreichen Familiengeschichten Fiktion und Zeitgeschehen. „Ursula und die Farben der Hoffnung“ ist der zweite Band der Saga um die Dichterfamilie Dehmel. Band drei, „Ulla und die Wege der Liebe“, erscheint im August.
