GESELLSCHAFT HEUTE

Wie wollen wir leben?

28. April 2022

Was ist los in Deutschland, was geht den Menschen durch den Kopf in diesen unruhigen Zeiten? Und wohin treibt unsere Gesellschaft? Diese Bücher nehmen Stellung und geben gute Impulse für Diskussionen.

Millennials gegen Boomer?  

Dieses Buch ist eine Zumutung im besten Sinne: Johannes Pantel beleuchtet das Konfliktfeld Jung gegen Alt, nennt die kritischen, emotionalen Themen, wie Klima, Corona, Rente und Sterbehilfe, beim Namen und ordnet sie wohltuend sachlich und faktenreich ein. Ohne die Probleme zu beschönigen, aber mit einer Prise Optimismus tritt er ein für „Abrüstung in den Köpfen“ und liefert dafür gute Denkanstöße.

Johannes Pantel
Der Kalte Krieg der Generationen

Herder,
272 S., 22,– €,
ISBN 978-3-451-39082-1

Was uns wirklich bewegt 

Große und kleine Parteien, Heimat, Wählerverhalten, Medienkritik – das sind nur einige der Themen, zu denen die Deutschen eine Meinung haben. Der Sozialforscher Manfred Güllner fragt diese seit 50 Jahren regelmäßig ab. Grund genug, ihn selbst ausführlich zu befragen: zu dem, was die Menschen bewegt, zu seinen Einschätzungen und Beobachtungen. Ein Gesprächsband der besonderen Art.

Werner D’Inka, Rainer M. Gefeller
Lassen Sie uns mal über Deutschland reden

Frankfurter Allgemeine Buch,
256 S., 22,– €,
ISBN 978-3-96251-108-1

Klartext, bitte!  

Ulrike Guérot macht sich Sorgen. Zwei Jahre nach Beginn der Pandemie, die sie als Politikwissenschaftlerin kritisch begleitet hat, breitet sie in ihrem Essay große Themen wie Demokratie, Freiheit und Meinungsvielfalt aus und bezieht Position. Wie beschädigt wird unsere Gesellschaft aus dieser Bewährungsprobe hervorgehen? So lautet nur eine der unbequemen Fragen, denen sie am Ende dieser Streitschrift eine Utopie beifügt. Diskussionswürdig.

Ulrike Guérot
Wer schweigt, stimmt zu

Westend,
144 S., 16,– €,
ISBN 978-3-86489-359-9

Blühende Landschaften?  

Plattenbau, Neonazis, kiffen und ­„Böhse Onkelz“ – was sich wie eine ­Ansammlung von Klischees anhört, hat wirklich alles etwas mit der Jugend von Rapper Testo, bürgerlich Hendrik Bolz, in Stralsund zu tun. Schonungslos ehrlich erzählt er von den düsteren Nullerjahren im Osten, von Gewalt und Hass, aber auch davon, wie er es dort rausgeschafft hat. Autofiktion plus harte Fakten: fesselnd und äußerst aktuell.

Hendrik Bolz
Nullerjahre

Jugend in blühenden Landschaften.
Kiepenheuer & Witsch, 336 S., 20,– €,
ISBN 978-3-462-00094-8