Früherer Präsident des PEN-Zentrums Deutschland

Dichter SAID ist gestorben

18. Mai 2021

Der iranisch-deutsche Schriftsteller SAID ist am 15. Mai im Alter von 73 Jahren in München gestorben. Das berichten Medien übereinstimmend.

Das PEN-Zentrum Deutschland trauert in einer Mitteilung um sein langjähriges Mitglied und ehemaligen Präsidenten SAID (der großgeschriebene Künstlername von Said Mirhadi). Nach seinem Studium der Politikwissenschaft in München sei klar gewesen, dass eine Rückkehr in seine Heimat Iran auf längere Zeit nicht möglich wäre. Im Zuge des Machtwechsels nach dem Sturz des Schahs kehrte er in der Hoffnung, einen demokratischen Neuanfang mitgestalten zu können, 1979 kurz in seine Heimat zurück, musste jedoch schon kurz darauf einsehen, dass seitens der Mullahs keine Demokratisierung in seinem Sinn stattfand, so das PEN-Zentrum.

SAID kam wieder nach Deutschland und habe sich fortan von hier aus für seine Ideale von Freiheit und Menschlichkeit eingesetzt. 1995 bis 1996 war er Vizepräsident und Writers-in-Prison Beauftragter, 2000 bis 2002 Präsident des PEN-Zentrums Deutschland.

Sein vielseitiges Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1997 mit der Hermann Kesten-Medaille, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2002), dem Literaturpreis des Freien Deutschen Autorenverbands (2010), dem Verdienstkreuz am Bande (2014) und dem Friedrich-Rückert-Preis (2016) .

"Wir werden ihn schmerzlich vermissen als Literat, als Brückenbauer zwischen den Kulturen, als Freund", schreibt Präsidentin Regula Venske für das PEN-Zentrum Deutschland.

SAID wurde am 27. Mai 1947 in Teheran geboren. Als 17-jähriger Student kam er 1965 nach München. Er verfasste Lyrik und Prosa, schrieb Kinderbücher und Hörspiele. Zuletzt erschien der Geschichtenband "flüstern gegen die wölfe" bei konkursbuch (März 2021).

Nachrufe auf SAID finden sich in etlichen Zeitungen: "Im doppelten Exil" (Süddeutsche Zeitung) oder "Grenzüberwinder wollte er sein" (Frankfurter Allgemeine Zeitung).