Literaturpreis der Europäischen Union (EUPL)

"Die Pastete der Affen" - und andere Preisträger

3. Mai 2023

Interessant für alle, die auf der Suche nach neuen literarischen Stimmen aus Europa sind: Der Literaturpreis der Europäischen Union ist frisch vergeben worden – und würdigt sechs junge Autor:innen.

Der Literaturpreis der Europäischen Union (EUPL) zeichnet herausragende junge Talente aus allen 41 Nationen aus, die sich am EU-Programm Creative Europe beteiligen – und berücksichtigt im Dreijahresrhythmus unterschiedliche Sprachen und Länder. In diesem Jahr geht der Hauptpreis nach Kroatien - an Martina Vidaić für ihr Buch „Stjenice“ (Bettwanze), Verlag: Naklada Ljevak.

Vidaić wurde 1986 in Zadar geboren und hat bisher unter anderem den Gedichtband „Era gmazova“ veröffentlicht, für den sie 2011 in Kroatien den Preis eines traditionsreichen Poesiefestivals gewann, den Goran Award for Young Poets.

Der Siegertitel von Martina Vidaić

Lobende Erwähnungen sprach die Jury für fünf weitere Autor:innen aus:

  • Zypern: Hari N. Spanou: “Der Außenposten“, Verlag: Aegan
  • Estland: Tõnis Tootsen, „Ahvide pasteet. Ühe ahvi mälestusi ja mõtteid“ (Pastete der Affen: Gedanken und Erinnerungen eines Primaten), Verlag: Kaarnakivi Seltsi Kirjastus
  • Finnland: Iida Rauma: “ Hävitys“ (Zerstörung), Siltala Publishing
  • Frankreich: Maud Simonnot, “Die Stunde der Vögel”, Editions de l’Observatoire
  • Kosovo: Ag Apolloni: „Kësulëkuqja, përrallë për të rritur“ (Rotkäppchen, ein Märchen für Erwachsene), Verlag: Bard Books

Alles in allem konnten in diesem Jahr 13 Länder Autor:innen für den Wettbewerb nominieren: Armenien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Estland, Finnland, Frankreich, Kosovo, Liechtenstein, Luxemburg, Montenegro, Polen und Schweden. Alle Nominierten und Gewinner sind hier abrufbar, mit Kurzporträts zu ihrer literarischen Arbeit, einer inhaltlichen Beschreibung ihrer Bücher - und den Kontaktdaten der jeweiligen Verlage.

Ricardo Franco Levi, FEP-Präsident

Ich hoffe, dass alle Bücher Übersetzer:innen und Verlage in Europa finden. 

Ricardo Franco Levi, FEP-Präsident

Der Europäische Literaturpreis wird unter anderem vom europäischen Verlegerverband Federation of European Publishers (FEP) und dem Buchhandelsverband European and International Booksellers Federation (EIBF) organisiert – mit Unterstützung durch das EU-Programm Creative Europe.

Die siebenköpfige Jury habe diejenigen Bücher ausgewählt, die das größte Potenzial dazu hätten, die eigenen Sprach- und Landesgrenzen zu verlassen, um neue Leser:innen zu finden, so Ricardo Franco Levi, FEP-Präsident: „Ich hoffe, dass alle Bücher Übersetzer:innen und Verlage in Europa finden.“  

Für Jean Luc Treutenaere, Ko-Präsident des EIBF, stehen die ausgezeichneten Werke stellvertretend für den Reichtum der europäischen Kultur – und die Vielfalt der zeitgenössischen europäischen Literatur: „Ich wünsche allen Büchern eine erfolgreiche literarische Karriere.“
 

Artikel von:
Sabine Cronau