Das aktuelle Buchjournal

Geschichte einer künstlichen Freundin

5. März 2021

Die Buchjournal-Titelstory stellt Kazuo Ishiguros neuen Roman "Klara und die Sonne" vor. Im Interview gibt der Nobelpreisträger Auskunft über sein neues Meisterwerk.

Die Hauptfigur seines neuen Romans habe es ihm erlaubt, die Menschen mit den Augen einer völlig andersartigen Außenseiterin zu sehen, sagt Kazuo Ishiguro im Gespräch mit dem Buchjournal. "Klara und die Sonne" (Blessing, übersetzt von Barbara Schaden – Hörbuch: Random House Audio, gelesen von Johanna Wokalek) ist die Geschichte eines weiblichen Androiden, der als künstliche Freundin für Kinder und Jugendliche entwickelt wurde. Sie liest sich wie eine Antwort auf den Pandemie-Trend, dass im technikbegeisterten Japan die Beliebtheit von Sozialrobotern steigt. Im Interview beschreibt der britische Bestseller-Autor, welche Umstände unserer aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung aus seiner Sicht Chancen bieten und welche Risiken bergen. Außerdem verrät er, wie die Auszeichnung mit dem Nobelpreis seinen Schreibprozess verändert hat.

Unter ungeklärten Umständen ertrinkt ein kleiner Junge in der Elbe. Aaron war ein Wunschkind. Doch von Anfang an war er nicht mit der tollen Tochter Jella von nebenan und deren Bruder Lasse zu vergleichen. Ständig hatte er Wutausbrüche, tobte und schrie. Die Eltern sind ohnmächtig. Als sich ihr heimlicher Wunsch nach ihrem alten, paradiesischen Hofleben im Wendland ohne dieses schwierige Kind auf so finstere Weise erfüllt, ersticken Thies und Sophie beinahe an ihren Schuldgefühlen. Die Ehe ist vor dem Aus, alle Träume sind zerbrochen. Das Buchjournal stellt den Roman "Unter Wasser Nacht" (Hanserblau) vor, in dem Kristina Hauff beschreibt, wie Menschen in höchster Not weiterleben können.

Im Kampf um ihre Tochter, die sie nach der Geburt aus Geldnot ins Waisenhaus gegeben hatte, muss die junge Bess Bright aus dem Londoner Hafenviertel nicht nur gesellschaftliche Schranken, sondern auch persönliche Ängste überwinden. Auf den Spuren der verzweifelten Mutter begibt sich Debütantin Stacey Hall in "Die Verlorenen" (Piper, übersetzt von Sabine Thiele) kenntnisreich und mit Liebe zum Detail auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Der Buchjournal-Redaktion erklärt die studierte Journalistin, wie es ihr gelingt, alte Zeiten so anschaulich zum Leben zu erwecken.

Ein Comeback gibt es derweil für Max Bischoff, den Fallanalytiker bei der Kripo Düsseldorf aus der Trilogie "m Kopf des Mörders": zum Start einer neuen Serie macht Schriftsteller Arno Strobel ihn in "Mörderfinder – Die Spur der Mädchen" (Fischer Taschenbuch) zum Privatermittler. Das Buchjournal stellt den rasanten Thriller voll überraschender Wendungen vor.

Weitere Themen der aktuellen Ausgabe

  • Independents: Lektüreempfehlungen aus unabhängigen, kleinen Verlagen.
  • Illustrierter Klassiker: Ein Interview mit Arne Jysch, der Heinrich Manns "Der Untertan" mit Zeichnungen bereichert hat. 
  • Serienermittler: Vier Krimis mit starken Kommissarinnen und Detektiven.
  • Einschlafgeschichten: Geschichten, die Kindern die Angst vor der Dunkelheit nehmen.
  • Bewusstes Leben: Ratgeber, die helfen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.

Redaktionsleiter Eckart Baier stellt die aktuelle Ausgabe im Video vor:

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