"Unverwechselbare poetische Stimme"

Louise Glück erhält Literaturnobelpreis

8. Oktober 2020

Die amerikanische Lyrikerin Louise Glück erhält den Literaturnobelpreis 2020. Das hat der ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, Mats Malm, am Donnerstag mitgeteilt.

Augezeichnet werde sie "für ihre unverwechselbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit die Existenz des einzelnen Menschen universell macht", sagte der ständige Sekretär der Schwedischen Akademie zur Begründung. Er habe am frühen Morgen (US-Zeit) mit Glück gesprochen, die überrascht, aber auch erfreut gewesen sei. Im Saal befanden sich zur Verkündung um 13 Uhr coronabedingt nur wenige Journalisten, die mit großem Abstand verteilt waren.

Die Lyrikerin und Essayistin Louise Elizabeth Glück wurde am 22. April 1943 in New York geboren. Sie hat unter anderem zwölf Gedichtsammlungen veröffentlicht, die einen starken autobiografischen Bezug haben, sich mit den Herausforderungen des Familienlebens und des Älterwerdens befassen – aber auch Motive der klassischen Mythologie aufgreifen. Glück lebt in Cambridge, Massachusetts. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin ist sie Professorin für Englisch an der Yale University, New Haven, Connecticut.

Für ihre Gedichtsammlung "The Wild Iris" erhielt sie 1993 einen Pulitzer-Preis. 2003 wurde sie zur "United States’ poet laureate" (Dichterin der Vereinigten Staaten" ernannt. 2014 wurde sie für "Faithful and Virtuous Night" mit einem National Book Award in der Kategorie Lyrik ausgezeichnet.

Bibliografie

Auf Deutsch ist derzeit kein Titel der Preisträgerin lieferbar. Zuletzt erschienen im Luchterhand Literaturverlag die Gedichtbände "Averno" (2007) und "Wilde Iris" (2008) - ein Band, den Anders Olsson, der Vorsitzende des Preiskomitees, in seiner Ansprache eigens erwähnt hat. Beiträge von Louise Glück sind zudem in zwei Ausgaben der Literaturzeitschrift "Sinn und Form" erschienen, die noch lieferbar sind (Ausgabe 2/2017 und Ausgabe 6/2019).

Im englischen Original sind (laut Wikipedia) folgende Titel erschienen:

  • Firstborn. The Ecco Press, New York 1968.
  • The House on Marshland. The Ecco Press, New York 1975.
  • Descending Figure. The Ecco Press, New York 1980.
  • The Triumph of Achilles. The Ecco Press, New York 1985.
  • Ararat. The Ecco Press, New York 1990.
  • The Wild Iris. The Ecco Press, New York 1992.
  • Proofs and Theories: Essays on Poetry. The Ecco Press, New York 1994.
  • The First Four Books of Poems. The Ecco Press, New York 1995.
  • Meadowlands. The Ecco Press, New York 1996.
  • Vita Nova. The Ecco Press, New York 1999.
  • The Seven Ages. The Ecco Press, New York 2001.
  • Averno. Farrar, Straus and Giroux, New York 2006.
  • A Village Life. Farrar, Straus and Giroux, New York 2009.
  • Poems: 1962–2012. Farrar, Straus and Giroux, New York 2013.
  • Faithful and Virtuous Night. Farrar, Straus and Giroux, New York 2014.
  • American Originality: Essays on Poetry. Macmillan, New York 2017.