Zweites Preisjahr

Maike Dörries für langjähriges Übersetzen ausgezeichnet

14. Januar 2022

Der mit 6.000 Euro dotierte Preis „Rebekka“ für langjähriges Übersetzen geht an Maike Dörries. Fast 300 Bücher hat sie als freie Übersetzerin aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen ins Deutsche übertragen.

Maike Dörries ist 1966 in Oldenburg geboren. Mit ihr zeichne die Jury eine ungewöhnlich produktive, kreative und vielseitige Übersetzerin aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen aus.

Ihre Lust am spielerischen Umgang mit Sprache und Vermitteln von Literatur entdeckte sie bereits früh: Schon als Schülerin reichte sie Übersetzungen bei Kinderbuchverlagen ein. Nach dem Studium der Skandinavistik und kurzer Verlagstätigkeit machte sie 1998 ihre Leidenschaft zum Beruf. Als freie Übersetzerin hat sie seitdem fast 300 Bücher - Belletristik, Krimis, Sachbücher - ins Deutsche gebracht, wobei ihr sprachschöpferisches Talent vor allem der Kinder- und Jugendliteratur zugutekommt.

Zu ihren Autor:innen gehören Katarina von Bredow, Tom Egeland, Katarina Mazetti, Mats Wahl, Jo Nesbø, Sven Nordqvist und Kjersti Wold sowie die Krimiserien mit Lasse und Maja von Martin Widmark und die Wickie-Bücher von Runer Jonsson. Außerdem arbeitet sie als Agentin, Scout und Außenlektorin und gibt ihr Wissen in Seminaren und Workshops an den Nachwuchs weiter.

Berufspolitisch engagiert sich Dörris unter anderem durch ehrenamtliche Mitarbeit an "Übersetzen", der Zeitschrift des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ). Sie lebt in der Nähe von Frankfurt am Main.

Der von privaten Stifterinnen finanzierte Preis ehrt Übersetzer:innen, die seit vielen Jahren gut, begeistert, beharrlich und häufig schlecht bezahlt Belletristik und Sachbücher übersetzen. Diese Titel - beispielsweise aus den Bereichen Unterhaltungsroman, Krimi, Science-Fiction, Fantasy sowie Kinder- und Jugendliteratur -, erreichen oft hohe Auflagen und bilden das finanzielle Fundament vieler Verlage und Buchhandlungen. Und die Übersetzer:innen tragen durch ihre Arbeit in und an der Sprache ganz wesentlich zur Lebendigkeit unserer Kultur bei.

Die Rebekka wird durch eine dreiköpfige Jury gewählt, die aus Übersetzer:innen besteht. In diesem Jahr waren das Regine Elsässer, Hannes Langendörfer sowie die letztjährige Preisträgerin Cornelia Holfelder-von der Tann.

Der Übergabe der Auszeichnung findet am 18. März 2022 im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt. Laudator wird der Skandinavisch-Übersetzer Günther Frauenlob sein.