International Booker Prize

Marieke Lucas Rijneveld gewinnt mit Debütroman

27. August 2020

Die 29-jährige niederländische Autorin Marieke Lucas Rijneveld hat für ihren Debütroman "The Discomfort of Evening" den renommierten International Booker Prize erhalten. Die Hälfte des Preisgelds geht an Michele Hutchison, ihre Übersetzerin ins Englische.

Die Niederländerin ist mit 29 Jahren die jüngste Autorin, die jemals die Auszeichnung bekommen hat. Rijnevelds Debütroman ist auf Deutsch unter dem Titel "Was man sät" im vergangenen Jahr bei Suhrkamp erschienen. Sie erzählt (mit autobiografischen Bezügen) die Geschichte einer von Trauer zerrissenen frommen Bauernfamilie – im Mittelpunkt die zehnjährige Jas.

Der Internationale Booker-Preis wird sowohl von Romanautor*innen als auch von Übersetzern gewonnen, das Preisgeld von 50.000 Pfund (rund 55.900 Euro) wird zu gleichen Teilen aufgeteilt. Ins Englische übersetzt hat den Siegertitel Michele Hutchison.

"'The Discomfort of Evening' verbindet eine entwaffnende neue Sensibilität mit einer Übersetzung von einzigartiger Sensibilität und ist eine zärtliche und viszerale Evokation einer Kindheit zwischen Scham und Erlösung und ein zutiefst verdienter Gewinner des Internationalen Booker-Preises 2020", sagte der Jury-Vorsitzende Ted Hodgkinson.

Die Bekanntgabe der beiden Gewinnerinnen erfolgte im Rahmen einer digitalen Veranstaltung, die über die Facebook- und YouTube-Seiten der Booker-Preise per Livestream übertragen wurde.

Sechs Autor*innen standen auf der Shortlist, unter ihnen der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann für sein Buch "Tyll". Ursprünglich sollte der Gewinner oder die Gewinnerin am 19. Mai verkündet werden – wegen der Corona-Pandemie wurde der Termin verschoben. Jeder in die engere Wahl gekommene Autor und Übersetzer erhält 1.000 Pfund, womit sich der Gesamtwert des Preises auf 62.000 Pfund erhöht.