Der Autor Max Annas wurde für seinen Krimi „Morduntersuchungskommission“ mit dem Crime Cologne Award 2020 prämiert. Der Krimi-Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Max Annas wurde der Preis am Sonntagabend digital übergeben. Er hat sich gegen die Autoren Horst Eckert, Tom Hillenbrand, Petra Ivanov und Thomas Ziebula durchgesetzt.
Die fünfköpfige Jury begründet die Auswahl folgendermaßen:
„Krimis waren in der DDR sehr beliebt und obwohl sie bei den Offiziellen ein ungeliebtes Genre waren, ließ man ihre Veröffentlichung zu. Verbrechen wurden dem Kapitalismus zugeschrieben und kamen im Sozialismus nicht. Da in den offiziellen Statistiken der DDR kaum Morde verzeichnet wurden, sollten auch die Autoren möglichst auf Morde in den Romanen verzichten, bzw. den Schauplatz notfalls in den Westen verlegen.
Max Annas „Morduntersuchungskommission – Der Fall Teo Macamo“ schließt 30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Lücke, indem er seinen Roman im letzten Jahrzehnt der DDR ansiedelt. Durch seinen fast protokollarischen Stil unterstreicht er in einer fast objektiv wirkenden Art und Weise, wie die Lebensverhältnisse in der DDR waren und wie die Menschen sich dort auf diese Lebensverhältnisse einstellten. Gewalt gegen Andere scheint hier beinahe die logische Konsequenz.“
Außerdem verdeutliche Annas mit seinem Krimi über den unaufgeklärten Mord an dem Mozambikaner Manuel Diogo, „dass rassische Verbrechen in der DDR kein Einzelfall waren, aber eben auch kein DDR-Phänomen sind. Damit verleiht Max Annas dem Roman und der Thematik eine enorme Aktualität.“
Der 1963 geborene Schriftsteller Max Annas erhält 3.000 Euro für den Hauptpreis. Die Shortlist-Nominierten erhalten zudem den Ehrenpreis „Die silberne Lupe“. Der Preis wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH.
