Autorinnen-Nachlass geht nach München

Jugendbibliothek erhält Mirjam Presslers Schriften

18. Juni 2020

Am 18. Juni wäre die im vergangenen Jahr verstorbene Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler 80 Jahre alt geworden. Die Internationale Jugendbibliothek in München hat nun ihren literarischen Nachlass erhalten.

Pressler war der IJB in München seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Aufgrund zahlreicher inhaltlicher und persönlicher Verbindungen hat sie vor ihrem Tod vertraglich verfügt, dass ihr literarischer Nachlass - zu dem u.a. Werkmanuskripte und -typoskripte, Korrespondenzen und Lebensdokumente gehören - der Stiftung Internationale Jugendbibliothek überlassen wird. Die Schriftstücke sollen dort aufbewahrt, erschlossen und der Forschung zur Verfügung gestellt zu werden.

Mirjam Pressler wurde immer wieder zu Lesungen und Gesprächen in die Internationale Jugendbibliothek eingeladen und kam als Zuhörerin zu Veranstaltungen in die Blutenburg: Zum 50-jährigen Jubiläum der Bibliothek 1999 sprach Pressler im Rahmen eines internationalen Autorenforums über biographisches und autobiographisches Schreiben, 2000 widmete die IJB Pressler zum 60. Geburtstag eine Ausstellung mit einer Auswahl ihrer eigenen Werke sowie ihrer literarischen Übersetzungen, und ihr Verlag Beltz & Gelberg richtete ein großes Geburtstagsfest für sie in Schloss Blutenburg aus. 2012 war Mirjam Pressler Gast des White Ravens Festivals für internationale Kinder- und Jugendliteratur und sprach mit dem israelischen Autor Uri Orlev, dessen Werke sie übersetzt hat, in der Bibliothek und im Jüdischen Museum zum Thema „Gegen das Vergessen. Zeitgeschichte und Jugendliteratur“. In Andenken an Mirjam Pressler, die zeitlebens gegen Antisemitismus und Vergessen eintrat, findet in der Internationalen Jugendbibliothek regelmäßig eine Schreibwerkstatt für Jugendliche in Kooperation mit der Gedenkstätte Dachau statt.

Die für den 18. Juni 2020 geplante Gedenkveranstaltung kann Corona-bedingt nicht stattfinden.