Lorraine Brown: UND DANN WAR ES LIEBE

Gestrandet in Paris

5. Mai 2021

Zwei Fremde können einander alles anvertrauen, wenn sie glauben, sich niemals wiederzusehen: In Lorraine Browns Romandebüt verbringen Hannah und Léo in Frankreichs Hauptstadt einen denkwürdigen Tag miteinander.

Morgens, halb sieben, und es regnet in Strömen. Paris zeigt sich von der tristen Seite. Aber Hannah ist sowieso falsch hier, sie sollte auf dem Weg nach Amsterdam sein, wo die Schwester ihres Verlobten Simon heute Abend heiraten wird. Die 30-Jährige könnte heulen. Wieso musste der Zug auch mitten in der Nacht geteilt werden? Und warum war sie nicht einfach bei dem schnarchenden Simon geblieben, statt von Waggon zu Waggon zu wandern und dann irgendwo anders einzuschlafen? Und weshalb hatte sie die Durchsage nicht gehört? Als Hannah dann auch noch über eine Tasche stolpert, sich den Knöchel verstaucht und dadurch den nächsten Zug nach Amsterdam verpasst, glaubt sie, eine Pechsträhne aus der Hölle zu haben. 

Besonders sympathisch ist Léo, der Besitzer der vermaledeiten Tasche, ihr ja nicht, er scheint sogar ziemlich arrogant zu sein. Aber weil Hannahs Stimmung derart im Keller ist, lässt sie sich von ihm überreden, die Wartezeit mit einer Sightseeingtour auf seinem Motorrad zu überbrücken. Gemeinsam erkunden die beiden die Pariser Stadtlandschaft und auf einmal ist Hannah so glücklich wie schon lange nicht mehr. Sie kommt nicht umhin, sich zu fragen, ob ihr bisheriges Leben wirklich so perfekt ist, wie sie immer dachte. 

Wunderbares passiert, wenn man am wenigsten damit rechnet. Diese hinreißende Liebesgeschichte zeigt es.

VH

Lorraine Brown
Und dann war es Liebe

Übersetzt von Antonia Zauner und Sonja ­Rebernik-Heidegger.
Lübbe, 336 S., 14,90 €, 
ISBN 978-3-7857-2740-9

Über die Autorin

„Und dann war es Liebe“ ist Lorraine Browns erster Roman. Die ausgebildete ­Schauspielerin und promovierte Psychologin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in London.