BELLETRISTIK

Lesen auf die feine englische Art

29. September 2023

Der heilige Rasen von Wimbledon, ein englisches Internat und eine Farm in Sussex: Ausgangspunkte für drei ­Romane – mal ­bewegend, ­mal feinsinnig, mal humorvoll. 

Das Gras so grün 

50 Jahre hat sich Henry Evans um den heiligen Rasen von Wimbledon gekümmert. ­Warum er das tat, vertraut er kurz vor dem Ruhestand der jungen Journalistin Cara an. Die Geschichte beginnt 1938, als der junge Henry, Sohn des Gärtners auf dem Landsitz Blake Hall, auf Rose, die tennisverrückte Tochter der Besitzer, trifft. Die Teenager ­verlieben sich ineinander und träumen, über die Standesgrenzen hinweg, von einer ­gemeinsamen Zukunft. Doch dann bricht der Krieg aus und trennt die beiden … Werden sie sich wiedersehen? Das Debüt der 
englischen ­Autorin Jane ­Crilly ist eine der schönsten Liebesgeschichten des Jahres.
 

Jane Crilly
Der Gärtner von Wimbledon

Übersetzt von Julia Becker. 
Kampa, 256 S., 22,– €,
ISBN 978-3-311-10046-1

Alles außer gewöhnlich

Viele Jahrzehnte lang war Mr Chipping, von seinen Schülern „Mister Chips“ genannt, Lehrer im Jungeninternat Brookfield, bevor er nach dem Ersten Weltkrieg zum zweiten Mal pensioniert wird. In James Hiltons wunderbar neu übersetztem Roman erinnert sich Mister Chips an diese Zeit, an Genera­tionen von Schülern, an seinen Weg vom allzu strengen Erzieher zum Lehrer, der durch Wärme und Humor die Herzen der jungen Menschen gewann – und an seine Ehefrau Katherine, die er früh verlor und die seinen liebevollen Blick auf die Welt geprägt hat. Ein berührender Roman über die wichtigen Dinge im Leben.   
 

James Hilton
Leb wohl, Mister Chips

Übersetzt von Manfred Allié.
Kampa, 144 S., 20,– €,
ISBN 978-3-311-10079-9

Von Kühen und Menschen 

100 Pfund im Jahr und kein Grundbesitz? Nach dem Tod ihrer Eltern muss Flora Poste erkennen, dass diese zu arm waren, um ihr ein ordentliches Vermögen zu hinter­lassen. Zum Arbeiten zu vornehm und viel zu ge­bildet, findet die junge Londonerin Unterschlupf auf der Cold Comfort Farm in ­Sussex bei ihren höchst seltsamen Verwandten, den Starkadders: Ob Judith, ihr Mann Amos, Sohn Seth oder Tochter Elfine – alle haben zahlreiche Macken. Statt sich in ihr ländliches Schicksal zu fügen, fasst die pragmatische Flora einen Plan … Hochkomisch und äußerst unterhaltsam: Endlich liegt Stella Gibbons’ Erfolgsroman wieder in deutscher Übersetzung vor.
 

Stella Gibbons
Teatime mit Kuh

Übersetzt von Veronika Dünninger.
OKTOPUS bei Kampa, 368 S., 23,– €,
ISBN 978-3-311-30040-3