Joachim B. Schmidt: TELL

Tell-Mythos als Pageturner

3. März 2022

Die Legende von Wilhelm Tell reloaded: Der Roman von Joachim B. Schmidt erzählt von Unterdrückung und Macht und von einem Mann, der sich nicht beugen will.

Die Geschichte des Schweizer Freiheitskämpfers Wilhelm Tell wird in den Händen von Joachim B. Schmidt zu etwas Außergewöhnlichem: Sein Tell ist ein wortkarger Eigenbrötler, so schroff wie die Berge um ihn herum, kein Held, sondern ein düsterer Sonderling, der nichts weiter will als seine Ruhe. Dann jedoch erregt er den Hass von Harras, dem sadistischen Leibwächter des Landvogts Gessler, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. All das wird aus unzähligen Perspektiven erzählt: Tells Frau Hedwig kommt ebenso zu Wort wie sein Sohn Walter oder seine Mutter Marie, Landvogt Gessler oder der grausame Harras. 

Es ist ein vielstimmiges und atmosphärisch dichtes Werk, das mitten in Wilhelm Tells Schweizer Bergwelt führt und aus der bekannten Sage ein fesselndes Stück Literatur macht: dramatisch, berührend und so spannend wie ein Thriller.

BIN

Joachim B. Schmidt 
Tell

Diogenes, 
288 S., 23,– €,
ISBN 978-3-257-07200-6

Über den Autor

Joachim B. Schmidt, geboren 1981, im Schweizer Kanton Graubünden aufgewachsen, lebt seit 2007 in Island. Sein Roman „Kalmann“ (2020) war ein Bestseller.